Den Faden aufrollen. Oft weiß ich zu Beginn eines Textes noch nicht genau, wie er enden wird. Oft ist es, als führte er ein Eigenleben. Deshalb geht es beim Schreiben weniger darum, den gehörten Geschichten Strukturen aufzuzwingen, als vielmehr, ihnen immer wieder zuzuhören. Zu beobachten, wohin sie sich bewegen wollen, zu horchen, was sie wirklich zu sagen haben.
Man ist in diesen Momenten weniger Schreiber, als vielmehr so etwas, wie ein Freund, der der Geschichte so lange zur Seite steht, bis sie endlich die richtige Worte, die wichtigsten Inhalte, den richtigen Ton getroffen hat.
Geschichten, sagt Stephen King, sind wie Fossilien. Man muss sie freilegen, wie ein Archäologe. Und je feiner die Werkzeuge sind, die man dafür hat, desto filigraner werden die Werke.